Das BürgerForum besichtigte die neue solidarische Landwirtschaft in Mahlberg

Am vergangenen Freitag, den 17. Mai, luden die Kandidatinnen und Kandidaten des BürgerForums zur Besichtigung der Solawi Mahlberg ein. Diese neu gegründete Genossenschaft wird ab Juni ihre Mitglieder in Mahlberg und Umgebung mit zertifiziert biologischem Gemüse versorgen. Alle interessierten Bürger waren zu der Besichtigung eingeladen.

Die Initiatoren und Vorstände der Solawi, Tanja Roß und Niels Horstrup, führten über den Hof und berichteten über die Herausforderungen, die alte Gärtnerei Zipf zu einem modernen Betrieb umzubauen. Aktuell zählt die Genossenschaft etwa 70 Mitglieder, bis Ende des Jahres soll die Zahl auf ca. 130 steigen. Die Solawi nutzt sowohl die Gewächshäuser als auch die Ackerflächen entlang der Bahnlinie.

Niels Horstrup betonte die Wichtigkeit des Bodens als Allgemeingut und wies auf die Probleme hin, dass Boden immer mehr zum Spekulationsobjekt wird. Er unterstrich, dass Lebensmittelerzeugung und Nahrungsmittelanbau als Gemeingut betrachtet werden sollten und erläuterte Möglichkeiten, die Flächen langfristig zu sichern.

Was ist solidarische Landwirtschaft?

Solidarische Landwirtschaft, auch Solawi genannt, ist ein Konzept, bei dem sich Verbraucher und Landwirte zusammenschließen, um gemeinsam die Kosten und Erträge der landwirtschaftlichen Produktion zu teilen. Die Mitglieder einer Solawi gehen einen Jahresvertrag für eine wöchentliche Gemüselieferung ein.

Dabei gibt es keinen festen Betrag, sondern einen variablen, der sich an den Einkommensverhältnissen der Mitglieder und einem Richtpreis orientiert, der die Produktionskosten deckt. Ziel ist es, dass sich alle Mitglieder regionales Bio-Gemüse leisten können, unabhängig von ihrem Einkommen. Dies wird ermöglicht, indem Menschen mit mehr finanziellem Spielraum mehr als den Richtwert zahlen. Der dadurch entstehende Puffer ermöglicht es Haushalten mit weniger Einkommen, einen geringeren Preis als den Richtwert zu zahlen.

Dieses Modell fördert eine nachhaltige, soziale und umweltfreundliche Landwirtschaft, da es den Landwirten finanzielle Sicherheit bietet und den Mitgliedern den Zugang zu hochwertigen, lokal produzierten Lebensmitteln ermöglicht.